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» HomeInformationen über den WaldWaldbegehung am 13. Mai 2017

Waldbegehung ein Highlight für Jung und Alt

Im Rahmen der 1250 Jahrfeier feiert die Waldgerechtigkeit mit einem Leckerbissen
Wie sagte doch der erste Vorsitzender Klaus Schlund bei der Begrüßung zur Waldbegehung, dass über 100 Interessierte im Alter von 2 bis 86 Jahren sich so für den Wald interessierten, ist einfach überwältigend und macht super Spaß.
Aber der Reihe nach. Obergriesheim feiert in diesem Jahr ihr 1250 Jahrfeier und viele Bürger und Vereine beteiligen sich daran. Die Verantwortlichen der örtlichen Waldgerechtigkeit haben sich ein besonders Schmankerl ausgedacht.
Zusammen mit der Forstverwaltung, der Jagdpächterin, dem Ortshistoriker und dem WaldNetzWerk wurde ein Programm vom Feinsten organisiert. An mehreren Stationen des Gerechtigkeitswaldes im Tiefenbachtal konnten die sehr interessierten Besucher wissenswertes über die Jagd, den Wald und die Geschichte der Waldgerechtigkeit erfahren.
Ingrid Fischer, die seit 1998 die Obergriesheimer Jagd zusammen mit ihrem Vater Josef Fischer gepachtet hat, zeichnete die Jagdverhältnis der vergangenen Jahre in humorvoller Weise. Zwischen 1480 und 1840 war die Jagd dem Adel vorbehalten. Ab 1837 ist nachzulesen, dass Revierförster Riegel die Obergriesheimer Jagd gepachtet hat. Die Jagdpacht betrug 1937 350 Reichsmark im Jahr. 1965 wurden 78 Hasen, 5 Rebhühner sowie Schnepfen, Wildenten, Wiesel und 15 Rehe erlegt. Die Jagdpacht betrug 1.000 DM. Die Größe der Jagd beträgt 402 Hektar, davon 56 Hektar Wald Die Göttin der Jagd ist die Diana und der Schutzpatron der hl. Hubertus. Wenn diese beiden einem hold sind, so schmunzelte Ingrid Fischer, dann haben wir Jäger auch mal Jagdglück.
Martin Rüter, Leiter der Außenstelle des Forstamtes in Eppingen und Jörg Pfeiffer, Revierförster und exzellenter Kenner unseres Waldes, zeigten an Materialien, Folien und Schaubildern was den Wald so wertvoll macht. Von den 40 Hektar gemeinsamen Waldbesitzes sind 84 % Laubbäume und 16 % Nadelbäume. Die Esche ist mit 27 % am meisten vertreten und bereitet viele Sorgen. Viele sind vom Eschentriebsterben befallen und sehen in der wunderschönen grünen Waldlandschaft verheerend aus. Der Borkenkäfer und der Buchdrucker macht vor allen der Fichte zu schaffen, die in diesem Jahr der Baum des Jahres ist. Auch baten die Forstleute um Verständnis, dass es im Wald nicht mehr so sauber aussieht. Aber zum Schutz der Tiere ist dieses Todholz ganz wichtig und tut der Natur gut.
In seinem historischen Suchen fand Prof. Dr. Manfred Mühler einiges über die Geschichte der Waldgerechtigkeit. Eine zu einer Behausung gehörende Gerechtigkeit wurde bereits in einer Urkunde vom 7. Januar 1736 erwähnt. Im Gemeinde-Gütebuch wurde bereits im Jahr 1849 Lage und Fläche des heutigen Gerechtigkeitswaldes beschrieben. Schon damals war der Gerechtigkeitswald in 1/49 und 1/98-Anteile gesplittet, die den jeweiligen Hofstellen des Ortes zugeschrieben wurden. Eine Quelle über die Gründung in ihrer heutigen Form fehlt. Da es im Jahr 1762 in Obergriesheim 49 Hofstellen gab, ist davon auszugehen, dass bereits Ende des 18. Jahrhunderts die Gründung erfolgte. Heute hat die Waldgerechtigkeit 51 Anteilseigner, die eine Halbe bis mehrere Anteile besitzen.
Beim Kinderprogramm erlebten die Kinder mit Manuela König, Waldpädagogin beim WaldNetzWerk, was es im Wald zu entdecken gibt. Beim Ertasten der Bäume erfuhren sie, dass jeder Baum einzigartig ist. Die Kinder konnten selbst entdecken wie viele Tiere es in unserem Wald gibt, hierfür hatte die Waldpädagogin lebensgroße Tierfiguren im Wald versteckt, da die echten Tiere viel zu scheu sind. Eine tolle Möglichkeit für die Kinder, die Vielfalt des Waldes zu erkunden, die der Frühlingswald zu bieten hat.
Nach drei kurzweiligen und informativen Stunden gab es am Schluss noch Bärlauchwürste und Brot mit Bärlauchbutter. Die Kräuter, die hier sehr zahlreich wachsen, wurden zuvor für dieses schmackhafte Essen geerntet.

Gewerbe Obergriesheim: